Die Provokative Therapie ist eine von FRANK FARRELLY entwickelte Therapieform, die den paradox arbeitenden Schulen nahe steht. Der Begriff „provokativ“ wird im Sinne von „herauslocken und herausfordern“ verstanden und keinesfalls im Sinne von „verletzen“ oder „beleidigen“.

 

Ziel

Das Ziel der Provokativen Therapie ist die Stärkung der Selbstverantwortung des Klienten. Durch die provokativen Interventionen werden beim Klienten der Wille zur konstruktiven Veränderung und seine Selbstheilungskräfte mobilisiert. Das befähigt den Klienten - meist in sehr kurzer Zeit (2-5 Sitzungen) - sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und selbstschädigende Verhaltensweisen durch gesünderes Verhalten zu ersetzen.

 

Methodik

In der provokativen Therapie spielt der Therapeut die Rolle des Advocatus Diaboli und persifliert humorvoll die selbstschädigenden Verhaltensweisen des Klienten - und zwar nur diese -, so dass sie gemeinsam darüber lachen können. Das gibt dem Klienten einen gewaltigen mentalen Freiraum. Die Klienten werden niemals ausgelacht, sondern als Persönlichkeiten wertgeschätzt und liebevoll angenommen.

 

Verhaltensmuster

Herausforderung setzt in Bewegung! Wir sehen die Klienten nicht als hilflose Opfer, die vom allwissenden Therapeuten geheilt werden müssen, sondern als mündige, selbstverantwortliche Partner im Veränderungsprozess. Der Therapeut aktiviert Stärken und fordert gezielt Selbstverantwortung durch humorvolle, „unverschämte“ Unterstellungen heraus, die den spontanen, emotionsgeladenen und energischen Widerstand des Klienten in eine „gesündere“ Richtung hervorrufen. Der Klient wird damit herausgefordert, seine Energien besser einzusetzen: weg von der Stützung des Symptoms hin zur Erreichung und Erhaltung seiner Gesundheit.